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Fazit Thailand

Nach 66 Tagen im thailändischen Königreich ist es Zeit für ein Fazit. Wir haben fast alle Verkehrsmittel genutzt, die zur Verfügung stehen um in Thailand zu reisen. Wir haben uns durch die Nachtmärkte geschlemmt und die Gastfreundschaft der Thailänder kennengelernt. Und dazwischen haben wir ganz viele spannende Dinge über das Leben und den Alltag in Thailand gelernt.

Banknoten in Thailand

Unsere Reise durch Thailand startet in Bangkok. Um vom Flughafen zu unserem Hostel zu kommen fahren wir natürlich kostengünstig mit der Metro. Die Tickets gibt’s an einem Automaten. Das sollte kein Problem sein, wir haben ja frisches Geld dabei. Denkste… Der Ticketautomat spuckt die schönen glatten Scheine immer wieder aus. Irgendwann schauen wir uns den Automaten genauer an und begreifen woran es liegt!

Wir haben es die ganze Zeit mit einem ALTEN Geldschein probiert. Darauf ist der 2016 verstorbene König Bhumibol (Rama IX.) zu sehen. Die Banknoten mit ihm sind zwar weiter gültig, nur nicht mehr an den Ticket Automaten. Dort werden allein die Geldscheine mit dem aktuellen König – Vajiralongkorn (Rama X.) – angenommen. Also Augen auf beim Ticketkauf!

Gelb - die königliche Farbe

Wir bleiben noch kurz beim thailändischen König bzw. bei dem zu seinen Ehren vorhandenen Schmuck an öffentlichen Gebäuden. Die Tücher und Girlanden sind immer in gelb gehalten. Das liegt nicht daran, dass die Farbe gelb grundsätzlich für den König reserviert ist. Der Grund ist der Wochentag, an dem der aktuelle König geboren ist. König Vajiralongkorn, Rama der 10., ist an einem Montag geboren. Und der Montag ist mit der Farbe gelb verbunden. Tatsächlich ist sein Vater Bhumibol (Rama IX.) ebenfalls an einem Montag geboren. Als die Krone vom Vater an den Sohn überging, gab es in diesem Fall also keinen großen Farbwechsel im Land. Das ist ja mal ganz praktisch.

In den thailändischen Haushalten hängt in Der Regel ein Bildnis des Königs. Wir haben allerdings nicht immer ein Foto des neuen Königs Vajiralongkorn gesehen, sondern stattdessen eines seines Vaters Bhumibol. Oder von beiden gleichzeitig. Bhumibol war im Volk extrem beliebt. Das ist so überall deutlich.

2x täglich die Nationalhymne

Zwei Mal am Tag – um 8 Uhr und um 18 Uhr – wird die thailändische Nationalhymne gespielt. Das passiert im Radio und Fernsehen, aber auch in öffentlichen Gebäuden oder Parks im ganzen Land. Während die Hymne erklingt, bleiben viele Thailänder stehen und halten in ihren Bewegungen inne. Streng genommen, wäre es eine Ordnungswidrigkeit, würden sie es nicht tun. Wir nennen dies liebevoll: Thai-Flashmob.

Harte Matratzen

Kommen wir nun zu den wichtigen Dingen des Lebens: Schlafen. Die Thailänder liegen wohl nicht gerne weich… Wir haben zumindest die Erfahrung gemacht, dass wir in den Unterkünften meistens auf extrem harten Matratzen geschlafen haben. Und damit ist nicht nur unsere Zeit im Kloster in Chiang Mai gemeint, in dem zu luxuriöse und weiche Betten nicht erlaubt sind!

Grundsätzlich finden wir harte Matratzen super und ziehen sie den weichen Dingern vor in denen man teilweise fast versinkt. Thailand setzt bei Matratzen aber nochmal andere Maßstäbe. Da sind wir dann wohl doch Weicheier…

Buddhismus

Der Buddhismus ist die am weitesten verbreitete Religion in Thailand. Wobei es zum Beispiel im Süden von Thailand auch viele Gebiete mit vielen muslimischen Gemeinden gibt. Auch Christen und Hindus sind in Thailand vertreten. Der Buddhismus wird schnell sichtbar mit der Vielzahl von Tempeln im ganzen Land.

Buddha Tag

Im Buddhismus wird regelmäßig der Buddha Tag gefeiert. Dieser Tag ist vergleichbar mit dem sonntäglichen Kirchgang im Christentum. Allerdings fällt der Buddha Tag nicht immer auf den gleichen Wochentag, sondern richtet sich nach dem Stand des Mondes und findet deshalb ca. alle sieben oder acht Tage statt: Vollmond, Neumond etc.
Am Buddha Tag findet in den Klöstern manchmal eine besondere Zeremonie statt. Die Mönche und Nonnen singen teilweise den ganzen Tag oder es finden Gebete statt. An diesem Tag kommen viele Menschen aus der Gemeinde ins Kloster um an den Gebeten teilzunehmen und zu meditieren.

Das ist für die Frauen häufig wie eine Auszeit von der Familie und der Arbeit im Haushalt. Die Thailänderinnen verbringen häufig den Tag und auch die Nacht im Kloster um zu meditieren und sich von den Anstrengungen des Alltags zu erholen. Ein bisschen wie ein „Wellness“-Tag. Die Männer finden das nicht immer toll, aber akzeptieren es.

Auch wenn die Buddhisten theoretisch jeden Tag Lebensmittel und andere Dinge für das Kloster spenden können, so ist es am Buddha Tag häufig etwas mehr. Die Menschen kochen entweder extra Gerichte oder sie kaufen Lebensmittel jeglicher Art ein. Das sind Getränke wie Wasser, Säfte, Cola und so weiter, Säcke mit Reis aber auch Joghurt oder Süßigkeiten. Manchmal sieht man auch Zahnbürsten und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Letztlich alles, was der Gebende als wichtig erachtet. Dabei geht es nicht darum, möglichst viel zu geben, sondern einfach nur das, was für den einzelnen möglich ist.

Buddhistische Zeitrechnung

Der Buddhismus hat seine eigene Zeitrechnung. Denn die Jahreszahlen richten sich nicht nach der Geburt Christi, sondern nach dem Todesjahr des Buddhas Siddharta Gautama. Deshalb beginnt die buddhistische Zeitrechnung 543 Jahre vor Christi Geburt. Bemerkbar macht sich das auf Plakaten für Veranstaltungen. Dort steht dann nicht die 2018 als Jahreszahl, sondern die 2561! Wenn man das erstmal verinnerlicht hat, dann machen all die Ankündigungen auch Sinn. Hihi.

Kulinarische Nachtmärkte

Nachtmärkte sind toll! Es gibt in jeder Stadt eigentlich immer irgendwo einen Nachtmarkt, manchmal auch mehrere. Und das Essen dort ist so vielfältig, dass für jeden Geschmack was dabei ist. Die Schwierigkeit besteht dann darin, dass wir uns für einige Gerichte entscheiden müssen. Denn ALLES kann man einfach nicht schaffen. Eine unserer Lieblingsspeisen ist eine Bratwurst, die eine Mischung aus Fleisch und Reis ist.

Die Thailänder stehen auf Süßes. Auf wohl jedem Nachtmarkt gibt es immer einige süße Desserts zur Auswahl. Manchmal gefühlt mehr Nachtisch als “normale” Mahlzeiten. Exotisches wie gebratene Insekten gibt es auch – an die haben wir uns bisher allerdings nicht rangewagt.

Verkehr

In Thailand haben wir viele unterschiedliche Transportmittel genutzt. Falls ihr selbst fahren wollt (Auto oder Roller), dann solltet ihr einen internationalen Führerschein dabei haben! Es gibt viele Verkehrskontrollen bei denen ihr den vorzeigen müsst. Könnt ihr das nicht, dass müsst ihr eine Strafe zahlen. Besonders in Thailand waren wir verdammt froh, dass wir vor unserer Weltreise noch den internationalen Führerschein beantragt haben. Denn die Kontrollen finden hier ziemlich häufig statt.

Minivan

Das ist wohl die gängigste Art um längere Strecken zwischen Orten zu bewältigen oder um Ausflüge zu unternehmen. Der Minibus transportiert ständig Touristen durch das ganze Land. Er ist jedoch noch viel mehr. Sofern nicht alle Sitzplätze belegt sind, ist er gleichzeitig die lokale Busverbindung für die Thailänder als auch Postbote bzw. Paketdienst. Da wird irgendwo an einem einsamen Haus angehalten um einen Umschlag abzugeben oder an einem kleinen hölzernen Unterstand winkt eine Frau und übergibt dem Fahrer ein Päckchen und bezahlt diesen Versand direkt beim Fahrer.

Auto

Mit einem Auto ist man natürlich viel flexibler beim Reisen. Für unseren Road Trip von Chiang Mai nach Bangkok haben wir uns ein Auto geliehen. Das war extrem entspannt, weil wir nicht auf die Abfahrtszeiten der Busse angewiesen waren und uns auch unsere Zwischenstopps spontan selbst aussuchen konnten. Die Preise variieren je nach Dauer der Mietzeit, der Ausstattung und Versicherung. Für 20 bis 25 Euro pro Tag gibt es recht viele Angebote.

Boot

Mit dem Schiff kann man wunderbar Bangkok erkunden. Gerade in der Innenstadt fahren diverse große und kleine Fähren um Touristen und Einheimische flussaufwärts oder -abwärts oder einfach nur auf die andere Seite zu bringen.

Eine Fahrt auf dem Khlong – einem der vielen Kanäle in Bangkok – ist auch spannend. Die offenen Holzkähne sind eher rustikal gehalten und werden hauptsächlich von den Einheimischen genutzt um innerhalb der Stadt zu pendeln. Oft ist die Verbindung mit einem der Boote viel praktischer als mit der Metro. Und vor allem viiiel günstiger. Nur der Geruch in den Khlongs ist nicht immer der beste.

Dann gibt es noch die Ausflugsboote auf den Inseln oder Seen. Bei einem Longtail Boot ist die Kommunikation dann schnell überflüssig, weil die Motoren eigentlich alles andere übertönen. Außerdem bleibt man während der Fahrt auf seinem Platz sitzen, weil beim aufstehen oder herumgehen – wenn dafür überhaupt Platz ist – die Balance durcheinandergebracht wird.

Roller

Einen Roller kann man überall mieten. Er ist auch in Thailand das beliebteste Verkehrsmittel der Einwohner. Auf den Straßen ist auf jeden Fall Vorsicht geboten. Teilweise sind die anderen Fahrer extrem schnell unterwegs und aus kleinen Straßen können jederzeit Roller oder Autos kommen ohne lange zu schauen, ob da jemand vorher auf der Straße ist.

Grab-Taxi

Von Grab hatten wir in anderen Ländern auch schon geschrieben. Grab ist die asiatische Version von Uber und ist in den Metropolen ziemlich weit verbreitet. Sobald es ländlicher wird, gibt es allerdings keine Fahrer. Und in einigen Städten ist Grab auch verboten, wobei es teilweise trotzdem Fahrer gibt, die ihre Fahrten anbieten.

Tuk Tuk

Den thailändischen Klassiker haben wir auch ausprobiert. Allerdings nicht ohne vorher bei unseren Vermietern nach einer Einschätzung des Preises für unsere Strecke zu fragen. Wir wollten uns nicht komplett naiv anstellen. Dann weiß man wenigstens, welcher Preis in Ordnung und welcher übertrieben ist!

Und ein paar Brocken thailändisch

Ein paar Vokabeln sind bei uns hängengeblieben. Wobei es teilweise echt lange gedauert hat, bis wir die Worte drauf hatten und auch die Aussprache richtig hinbekommen haben.

Grundsätzlich hängen die Männer an die Grußformeln und „bitte“ und „danke“ übrigens das Wort „khrab“ hinten an. Die Frauen sagen an der Stelle „kha“.
Hallo – sàwàddee
Guten Morgen – sàwàddee don chao
Gute Nacht – raa-dtree sà-wàt
Tschüss – bai bai
Auf Wiedersehen – Laa Gòn
Bis bald – läo pop kan mai
Ja – chai
Nein – mai chai
Bitte sehr – mái bên rái
Danke – kòbkûn
Entschuldigung – kho toht
langsam – cha
1 – nueng
2 – soong
3 – saam
4 – sii
5 – ha
6 – hok
7 – chet
8 – peat
9 – kao
10 – sip
hervorragend – a roi
sehr lecker – a roi mak

Fazit

Thailand ist ein unglaublich vielfältiges Land in Bezug auf die Natur und die regionalen Unterschiede. Das haben wir erst begriffen, je mehr Orte wir bereist haben. Die Offenheit und Herzlichkeit der Thailänder haben wir jedoch im ganzen Land kennengelernt.

Doch ohne den Norden von Thailand ist unserer Meinung nach eine Reise durch dieses Land nicht komplett. Der Norden ist touristisch zwar auch ziemlich gut erschlossen, trotzdem kommt er uns was die Touristen-Dichte angeht nicht zu voll vor. Hier sind wir mit den Einheimischen auch leichter ins Gespräch gekommen als im Süden. Und alles, was sich in der Nähe zu Bangkok befindet nimmt leicht die wuselige Atmosphäre der Hauptstadt an.

Einer von euch war doch bestimmt schon mal in Thailand, oder? Was sind eure Highlights, zieht es Euch mehr in den Norden oder Süden?
Habt ihr eine Story die ihr mit Thailand verbindet? Lasst es uns wissen in den Kommentaren oder schreibt uns an - Wir freuen uns!!

2 Kommentare zu „Fazit Thailand“

  1. Sàwàddee – vielen Dank für die erste Lektion thailändisch! Insbesondere das Wort „cha“ werde ich mir merken. Beim Laufen klappt das schon ziemlich lange…

    Läo pop kan mai !

    P.

    1. Kòbkûn kha und gern geschehen!
      Wir sagen uns zwischendurch auch immer wieder cha cha. Es ist wichtig aufs eigene Tempo zu achten und Freizeitstress ist sowieso doof 🙂

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