wir woanders

Perhentian Dshungel with Chalet

Insel statt Dschungel

Eigentlich sahen unsere Pläne vor, dass wir den ältesten Regenwald der Welt erkunden: Der Taman Negara. Es ist DER Nationalpark Malaysias und beheimatet den 130 Millionen Jahren alten tropischen Dschungel. Somit ist der Taman Negara das älteste Waldgebiet der Erde.

Besagter Nationalpark liegt ca. drei Stunden Busfahrt von den Cameron Highlands entfernt. Regelmäßige Bus-Verbindungen gibt es auch. Tja, nur haben wir selbst nach intensivsten Bemühungen keine Bleibe in Kuala Tahan gefunden. Außerhalb wäre es durchaus, wenn auch über Budget, möglich gewesen. Nur bedeutet „außerhalb“ dann eine zweistündige Floßfahrt jeweils hin und zurück. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch andere Mitbewohner in unserer Bleibe. Memo an uns: Ausnahmsweise vorbuchen!

Eine Alternative war schnell gefunden: die Perhentian Islands an der östlichen Küste Malaysias sollen unser neues Ziel werden. Zugegeben: Wir haben noch nie etwas von diesen Perhentians gelesen oder gehört. Nun, dass soll uns ja nicht abhalten. Bella, die gute Fee aus unserem Hostel hörte gar nicht auf zu schwärmen. Ihr werdet es lieben! Schwupps, hatte sie auch gleich zwei Plätze in einem der Mini-Busse inklusive Fährticket für uns reserviert.

Die zwei Inseln sind etwa 45 Minuten vom Hafenort Kuala Besut entfernt. Die zwei Hauptinseln sind Perhentian Besar („Groß-Perhentian“) und Perhentian Kecil („Klein-Perhentian“). In der Nähe von Perhentian Kecil liegen die kleinen unbewohnten Inseln Susu Dara, Seringgi und Rawa. Die Inseln gehören zum Pulau Redang National Marine Park. Fischen und Wegwerfen von Müll ist verboten (irgendwie selbstverständlich sollte man meinen). Die Inseln sind von Dschungel bedeckt und von weißen Sandstränden umrundet und die höchste Erhebung liegt etwa 344 Meter über dem Meeresspiegel.

Auf der Insel Perhentian Kecil befindet sich ein Fischerdorf mit Hafen und Schule, auch ist die kleinere Insel bekannt für die Party-People und insgesamt dichter besiedelt.

Ein Bus voller Holländer und zwei Norddeutsche

Am frühen Morgen stehen Ilka & ich bepackt mit unseren Rucksäcken vor dem Hostel und warten auf den gebuchten Mini-Bus. Die Fahrt soll ungefähr acht Stunden dauern und führt über Kuala Lipis. Dieser kleine Ort liegt 130km von Kuala Tahan (Taman Negara) entfernt. Es kommt ein Bus beladen mit 9 Holländern. Helge freut sich auf eine amüsante Busfahrt. Tatsächlich ist dieses bekannte Vorurteil schnell vergessen. „Holland Hans“ baut und restauriert in seiner Freizeit Fahrräder. Somit war ein Gesprächsthema schnell gefunden.
Tatonka auf Boot Bootsfahrt zu den Perhentians In Kuala Besut angekommen wurden wir auch schon von dem Fährmann erwartet, der uns zügig zum Hafen und seinem kleinen Boot gebracht hatte. Schnell die Taschen an Deck verstaut und mit Vollgas ging es über kristallklares Wasser. Ich schaut nur in Ilkas grinsendes Gesicht und mir war sofort klar. Ja, wir haben ALLES richtig gemacht.

Zunächst ging es zu diversen Anlegern auf „Klein-Perhentian“, vorbei am Village, in dem Schulen und die herausstechende Masjid A R Rahman Pulau Perhentian Moschee beheimatet sind. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir am Anleger von Mamas Chalet. Wir sind angekommen. Von der Bootsfahrt noch leicht schwankend geht es Richtung Bungalow, in dem die Rezeption untergebracht ist. Nachdem wir von Aziz dem quirligen Malayen überaus freundlich mit einem uns sehr vertrautem „Moin Moin“ empfangen wurden, ging es in unser kleines „Chalet“.

Eine einfache Behausung ohne Klimaanlage, dafür nah am tropischem Wald gebaut erwartet uns. Herrlich!

Wegweiser Mamas Chalet Mamas BBQ  Perhentians Das „Mamas“ ist eine familiäre Anlage, die aus einem Restaurant und mehreren Chalets, sprich Bungalows besteht. Die Behausungen unterteilen sich in verscheiden Klassen und Ausstattungen. Unser basic-Bungalow ist etwas in die Jahre gekomen und steht in dritter Reihe vom Wasser aus gesehen. Direkt am Wasser wurden die Häuser bereits erneuert und verfügen über A/C, neue Fenster und größerer Veranda. Das dazu gehörige Restaurant ist wirklich ein Familienbetrieb, jeder wird hier eingespannt. Hinter dem Bezahltresen wird das jüngste Familienmitglied in einer Wippe schlafen gelegt. Das Essen und der Service sind herzlich. Alkohol wird nicht ausgeschenkt! Der Lime-Juice ist aber der Hammer und extrem erfrischend!

Am späten Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang werden die Fledermäuse wach und fliegen durch die Seitenöffnungen von unserer Veranda und tummeln sich über uns. Solch große Fledermäuse haben wir bisher nie zu zusehen bekommen. Wahnsinnsspektakel!

Wir zwei und unser Mitbewohner, Mr. Gecko

Pünktlich um 5 Uhr morgens weckt uns der Muezzin der Moschee, die auf der gegenüberliegenden kleinen Insel liegt. Danach wird unser Gecko aktiv. Irre, wie laut doch so ein kleines possierliches Tierchen sein kann. Macht aber nichts, denn am ersten Tag auf den Perhentians haben wir uns zum open water Tauchkurs angemeldet. Mehr dazu findet ihr im nächsten Beitrag!
Die Inseln haben einige tolle Strände. Diese umgibt meist klares Wasser, in dem du prima tauchen und schnorcheln kannst. Auf den Perhentians herrscht zudem eine sehr entspannte Atmosphäre. Es gibt keinen Lärm durch Autos oder Motorräder, im Hinterland liegt unberührte Natur und die Tierwelt auf der Insel ist ein Erlebnis.

Wer keinen Tauchschein hat. Der kann entweder zur Tauschule gehen und für ein wirklich guten Preis einen open water Kurs nach PADI machen. Empfehlen können wir die Turtle Bay Divers. Familiär, inter-kulturelles und professionelles Team!! Klares: We like!

Ansonsten: Schnorcheln. Das Equipment kann man wirklich überall ausleihen. Die Perhentians sind die Perfekte Umgebung! Der Grund dafür ist die hohe Anzahl an Fischen, die rund um die Perhentians zu sehen sind. Darüber hinaus musst du im Gegensatz zu vielen anderen Orten nicht extra tauchen, um eine gute Chance auf „etwas Größeres“ zu haben. Sowohl Schildkröten als auch Haie und Büffelfischen (Humphead Parrotfish) kannst du bei fast jeder Schnorchel-Tour sehen.

Auf beiden Inseln gibt es wirklich viel zu entdecken. Zeitweise hast du den Eindruck, mitten im Zoo zu wohnen. Da sind zum einen die Warane, die regelmäßig auf der Insel zu sehen sind und hin und wieder auch zwischen den Bungalows umherlaufen. Riesige Fledermäuse werden gegen Abend aktiv und fliegen von Baum zu Baum. Darüber hinaus gibt es Affen, unter anderem die niedlichen Brillenlanguren, sowie jede Menge Echsen, Eichhörnchen und als besonders Highlight die bereits erwähnten Malaien Gleitflieger.
Turtle Beach

Und wir so: Kayak

Wer herausfinden will, ob der eigene Strand wirklich der schönste ist, der muss auch mal raus. Was gibt es Besseres als das Ganze mit ein bisschen Sport zu verbinden? Entsprechend haben wir uns ein Kayak ausgeliehen um dann den Turtle Bay Beach zu paddeln. Drei Stunden kosten RM 40,- mit ein bisschen Verhandeln haben wir auch 4 1/2 Stunden zum gleichen Preis herausgefuchst.

Turtle Bay Beach Was uns dann am Turtle Bay Beach erwartet hat, war schlichtweg sensationell! Der Schildkrötenstrand ist ein etwa 500m langer Sandstrand an den Schildkröten zur Eiablage kommen. Es waren fünf Menschen am Strand, der Sand war fein, das Wasser war klar und warm wie die Badewann daheim im Winter, geschätzte 32°C.

Teluk Pauh Beach bedeutet Mangobucht. Dieser Abschnitt in etwa unser „Hausstrand“ den wir nach knapp zehn Minuten zu Fuß vom Mamas erreichen können. Der Strand besitzt mit den beiden Ressorts Coral View und Perhentian Isalnds Ressort zwei Hotels der besseren Kategorie. In der Bucht liegen immer viele Boote mit Schorchlern und sie hat einen markanten Steg (Jetty).

Wir lieben das Kayaken, denn man kann sich auch mal treiben lassen oder auch recht nah an die Felsen fahren um sich lautlos den Tieren zu nähern die sich in der Sonne aalen. Zurück ging es mit ordentlich Rückenwind mit einem leichten Hungergefühl. Starker Tag!

ATM, WLAN & Strom

Es gibt keinen Geldautomaten auf den Perhentians. Dementsprechend solltest du ausreichend Bargeld mitnehmen. In den meisten Hotels und Tauchschulen kannst du die Rechnung direkt mit deiner Kreditkarte bezahlen. Dafür werden allerdings oft Zusatzgebühren von bis zu fünf Prozent berechnet. Des Weiteren bieten einige Hotels prepaid-Cash an. Gegen eine weitere Gebühr kannst Du mit deiner Kreditkarte Bargeld bekommen!

WLAN ist in vielen Hotels verfügbar. So auch in unserem Nachbarhotel The Barat. Wie die meisten hotspots ist aber auch dieses quälend langsam und kann nur für das nötigste verwendet werden!

Die ortsansässige Stromversorgung wird meistens mit dem hoteleigenen Generator erzeugt. Auf der kleineren Insel sind diese lautstark wahrzunehmen, teils auch mit kräftigem Dieselgestank! Es kann auch durchaus passieren dass der Strom komplett ausfällt oder vom Hotel aus limitiert wird!

Preise auf den Perhentians

Billig ist es auf den Perhentian Islands nicht unbedingt. Taxiboote, Ausflüge, Schnorchel leihen und Essen summieren sich. Das Leben auf den Inseln und die Logistik von Annehmlichkeiten lassen sich die Betreiber (zu Recht) gut bezahlen. Von billig bis extraordinär teuer ist hier alles möglich!

Perhentian Islands: Wetter und Reisezeit

Na? Haben wir Dich angefixt? Dann mal nichts wie los mit der Planung deines Perhentian Islands Trip. Wenn du in den europäischen Sommerferien nach Südostasien möchtest, bietet sich die Ostküste Malaysias an. Denn im Gegensatz zur Westküste geht die Trockenzeit hier von März bis Oktober. Dieser Zeitraum gilt auch als die beste Reisezeit. Zu Ferienzeiten wird es allerdings recht voll.

In der Regenzeit sind einige Unterkünfte geschlossen. Zudem fahren die Boote wetterbedingt nicht regelmäßig und viele Hotels und Freizeit-Einrichtungen sind wegen des Monsuns geschlossen. Regen bringt zudem das Problem mit, dass Quallen ins flache Wasser kommen. Die dortigen haben zwar keine lange Tentakel, trotzdem sind es Quallen und der Kontakt kann unangenehm sein.

Viel Spaß mit der Planung und perjalanan yang baik!

1 Kommentar zu „Insel statt Dschungel“

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