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Der Kubah Nationalpark und ein halber Tag am Meer

Heute cruisen wir wieder mit einem Roller durch die Gegend. Der öffentliche Nahverkehr um Kuching ist zwar gut, aber nicht perfekt ausgebaut. Den Kubah Nationalpark können wir zum Beispiel nur mit dem Taxi erreichen. Auch wenn es hier in Asien die günstigen Grab-Taxis gibt (das asiatische Pendant zu Uber), so kommt es uns teilweise absurd vor, „ständig“ mit einem Taxi von A nach B zu fahren. Und nebenbei freut Helge sich, wieder Scooter zu fahren. Nach dem Kubah Nationalpark wollen wir den restlichen Tag am Strand verbringen und ein bisschen relaxen. Der Damai Beach nördlich von Kuching soll toll sein. Aus der Innenstadt sind es etwa 30 Kilometer bis zum Meer. Geographisch können wir heute ein Dreieck abfahren. Auf geht’s!

Kubah Nationalpark - Wanderweg mit Wasserfall

Unser halbautomatischer Roller hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Er ziert sich etwas und will an einer Ampel nicht wieder anspringen. Doch irgendwann ist er wohl warmgelaufen und wir tuckern gemächlich am linken Fahrbahnrand in Richtung Nationalpark. In Malaysia herrscht übrigens Linksverkehr. Wir sind ganz links also die Langsamsten im Straßenverkehr. Wir haben es ja nicht eilig.

Am Eingang des Kubah Nationalpark zahlen wir den Eintritt und bekommen im Tausch die obligatorische Kopie mit möglichen Wanderwegen. Zuerst wollen wir zum Wasserfall, von dem wir schon Fotos bei anderen Reisenden gesehen haben. Wobei wir nach unserem Besuch im Bako Nationalpark etwas skeptischer sind was überschwengliche Empfehlungen angeht… Mal schauen.

Auf dem Weg zum Wasserfall kommen wir am extra ausgeschilderten Frosch-Teich vorbei. Frösche soll es hier sehr viele und auch seltene Exemplare geben. Wir lernen von zwei Asiatinnen allerdings, dass diese besonderen Arten nur nachtaktiv sind. Also sehen wir einfach nur einen Teich. Mmh. Weiter!

Für den Weg zum Wasserfall sollen wir ungefähr eine Stunde brauchen. Heute scheinen wir nicht so in Form zu sein… Nach einer Stunde haben wir noch etwa 500 Meter vor uns. Diese – und auch die bereits zurückgelegte – Strecke ist keinesfalls mit 500 Metern im heimischen Bremen vergleichbar. Es geht bergauf und bergab, über dicke Baumwurzeln und unter kreuz und quer wachsenden Ästen hindurch. Wir sind schon vollkommen durchgeschwitzt.

Doch dann sehen wir den Wasserfall und das Plateau davor. Allein beim Anblick freuen wir uns, dass wir Badesachen dabei haben! Wir lassen unsere Wanderschuhe stehen und klettern die letzten Meter auf das Plateau. Rucksack und Klamotten zur Seite und vorsichtig zum Wasserfall tapsen. Es ist überall ziemlich glitschig und wir rutschen fast aus. Und dann: Huch, das ist aber kalt! Und sooooo erfrischend!

Dieser Weg hat sich gelohnt. Nach unserer eigenen Fotosession vor und im Wasserfall picknicken wir erstmal und spielen eine Partie Backgammon. So lässt sich das Leben aushalten. Auf dem Rückweg bemerken wir, wie vielfältig die Pflanzenwelt hier ist. Auf dem Hinweg waren unsere Augen fast ausschließlich auf den unebenen Untergrund gerichtet. Kundige Botaniker sind wir allerdings keine. Da wir doch mehr Zeit für den Wasserfall gebraucht haben als ursprünglich geplant – und schon wieder viel zu wenig Wasser dabei haben – belassen wir es für heute bei dieser einen Wanderung. Auf den letzten Metern wünschen wir uns sehnlichst noch einen Wasserfall zum abkühlen…

Ein halber Tag am Meer: Damai Beach

Zum zweiten Mal durchgeschwitzt an diesem Tag schwingen wir uns auf unseren Reiskocher und tuckern vorbei an den Wetlands in Richtung Santubong Nationalpark. Auf den Mount Santubong führen Wanderwege. Bis zum Gipfel und zurück sollte man allerdings sechs bis sieben Stunden einplanen. Heute nicht mit uns. Direkt am Fuß des Mount Santubong liegt der Strand. Juhu!

Im Kiosk Wasser Nachschub kaufen und vorbei an einer kleinen Bühne, auf der singfreudige Asiaten ihre Gesangskünste zum Besten geben – oder auch nicht. Also schnell weiter.

Der Strand ist mäßig besucht und wir freuen uns auf die zweite Erfrischung des Tages. Hier haben wir allerdings das komplette Gegenteil zum Kubah-Wasserfall. Das Meer hat Badewannentemperatur. Und auch die Wasseroberfläche schlägt nur Wellen, wenn wir selbst welche machen. Also spielen wir eine Weile „toter Mann“ und lassen uns treiben. Danach noch sonnenbaden am Sandstrand und die letzten Snacks verputzen.
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Roller fahren bei Gewitter?

Eigentlich wollen wir hier noch den Sonnenuntergang genießen. Mit einem Blick ins Landesinnere ändern wir unsere Meinung. Die vielen dunklen Wolken sehen gar nicht gut aus… Wir sind jetzt schon ein paar Tage in Kuching und das Wetter ist hier sehr vorhersehbar, wenn es um Regen geht. Es regnet jeden Tag einmal. Frühestens um 15 Uhr, spätestens um 20 Uhr. Dann für maximal mal zwei Stunden. Oft ist es ein richtiger Wolkenbruch mit einem zünftigen Gewitter.

Mit unserem altersschwachen Roller brauchen wir bestimmt fast eine Stunde zurück. Aquaplaning und Gewitter müssen da echt nicht sein. Leider können wir nicht alles aus unserem Scooter rausholen, weil wir dringend tanken müssen. Die nächste Tankstelle kommt in etwa 13 Kilometern und wir fahren schon auf Reserve! Der Himmel wird immer dunkler.

Da sehe ich das hellblaue Petronas-Logo leuchten. Ein Glück! Das war knapp. Schnell volltanken und Gas geben. Wir sausen der Stadt entgegen. Der Himmel ist jetzt schwarz. In der Ferne sehen wir den Himmel kurzzeitig hell erleuchtet. Es hat angefangen. Noch ist es bei uns trocken, doch der Wind frischt auf. Helge gibt noch mehr Gas. Ich klammere mich an ihm fest. Die ersten Tropfen fallen. Wir fliegen fast mit unserem Gefährt durch die Stadt. Noch zweimal abbiegen… Puh! Geschafft. Wir parken den Roller unter dem Vordach unseres Hostels und da fängt es richtig an zu prasseln. Wir schauen uns erleichtert an und merken wie die Anspannung von uns abfällt. Die dritte – und dieses Mal ungebetene – Erfrischung des Tages konnten wir zum Glück vermeiden.

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