
Die Busfahrt vom bolivianischen Copacabana über die Grenze ins peruanische Puno war ziemlich entspannt. Auf der bolivianischen Seite der Grenze geben wir das Ausreiseformular ab und lassen uns einen Ausreise Stempel in den Pass stempeln. Dann geht es zu Fuß ca. 100 Meter über die Grenze nach Peru. Dort holen wir uns den Einreisestempel für Peru. Fertig. Willkommen in Peru und alle wieder einsteigen. Weiter geht die wilde Fahrt nach Puno. Wir sind gespannt wie wir Puno im Vergleich zu Copacabana finden, da ja beide Städte direkt am Titicacasee liegen
Chaos am Busbahnhof in Puno

Oh Schreck!

Fremde Taschen zusammen mit den Alibi-Taschen aufheben und klauen ist wahrscheinlich ein uralter Trick, aber leider immer noch wirkungsvoll. Und dieser Typ war leider verdammt gut und hat den perfekten Moment erwischt. Dabei hatte Helge den Rucksack sogar direkt zwischen seinen Füßen liegen. Damit haben wir uns eigentlich sicher gefühlt. Wir haben es offensichtlich mit einem Profi zu tun… (Später auf unserer Reise erfahren wir noch von weiteren abgebrühten Diebstählen, wie zum Beispiel ein Laptop aus einem Rucksack geklaut und dabei sogar durch ein Buch ersetzt wurde damit der Beklaute den Diebstahl durch die Gewichtsänderung nicht bemerkt!)
Ein Überwachungsvideo zeigt den Täter

Also wieder zur Busbahnhof-Polizei. Die neuesten Ermittlungen: Die zwei Diebe sind mit der Beute in einem Taxi quer durch die Stadt gefahren. Viele Straßen in Puno sind mit Verkehrskameras ausgerüstet und deshalb kann der Weg des Tuktuks ziemlich gut nachvollzogen werden. Leider kann man auf den Überwachungssystemen immer noch nicht das Nummernschild des Taxis erkennen. Dafür ist die Bildauflösung leider zu gering. Und dann sind die Diebe auch noch in ein Stadtviertel gefahren, das NICHT komplett videoüberwacht ist! War irgendwie klar. Nun geben wir tatsächlich die Hoffnung auf, dass wir den Rucksack oder seinen Inhalt jemals wiedersehen werden.
Internationale Bürokratie
Für den Moment bleibt nur die Bürokratie. Nochmal zurück zur Touristenpolizei im Zentrum und eine Anzeige gegen unbekannt machen. Das dauert auch wieder seine Zeit bis alles richtig im Formular aufgenommen ist. Erst jetzt wird uns klar, was tatsächlich alles verloren gegangen ist: Helges Kamera mit den dazugehörigen Objektiven, eine Sonnenbrille, normale Brille (zum Glück braucht er sie nur zum Autofahren), Personalausweis, Führerschein, Impfpass und diverse andere Sachen. Unsere Reisepässe und Kreditkarten haben wir zum Glück noch bei uns, denn die tragen wir direkt am Körper!
Unsere Kontaktdaten werden noch gespeichert, damit die Polizei uns erreichen kann, falls die Beute wieder auftaucht. Wir glauben nicht wirklich daran. Dann fährt uns der Polizist wieder zum Busbahnhof – diese Strecke kennen wir inzwischen fast auswendig… In einer Stunde fährt unser Nachtbus nach Cusco ab. Wir essen noch einen Snack und besorgen uns Proviant für die etwa zehnstündige Fahrt, die vor uns liegt.
Puno – ein Besuch mit Verlusten
Den Aufenthalt in Puno haben wir uns anders vorgestellt. Was für ein besch… Tag! Das Gefühl nach dem Diebstahl ist schrecklich. Wir sind geschockt und fühlen uns so hilflos. Das war mal so gar kein guter Start in ein neues Land. Helge ist mit den Gedanken bei seinem Rucksack und den Dingen, die darin waren. Es sind gar nicht die vermeintlich wertvollen Verluste, über die er sich ärgert. Es sind die persönlichen Dinge. Zum Beispiel ein dunkelblauer dünner Schal mit dem viele Erinnerungen verknüpft sind. Diese Dinge haben einen hohen emotionalen Wert und die kann man niemals ersetzen!
Irgendwann ist es Zeit zum Bus zu gehen. Unsere großen Rucksäcke werden in das Gepäckfach eingeladen und wir suchen unsere Plätze in der oberen Etage. Wenigstens ist dieser Nachtbus relativ bequem. Die Sitze lassen sich weit nach hinten verstellen und sind gut gepolstert. Oh Mann, hoffentlich geht unsere Reise durch Peru in Cusco besser weiter…!
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