Baaaaaliiiii! Wir sind auf der indonesischen Ferieninsel gelandet, deren Name bei uns im Hirn die Worte Fernweh, Exotik, Gelassenheit und Sommer aufploppen lässt. Die Erwartungen sind hoch. Die Ankunft am Flughafen ist schon mal super, als wir dort kleine Schreine sehen und uns der Duft von Räucherstäbchen entgegenweht. Mal schauen, wie es an unserem ersten Anlaufpunkt im Stadtteil Sanur weitergeht.
Sanur - auf der Suche nach dem Meer
Der Ort Sanur – oder besser der Stadtteil – am südöstlichen Ende Balis soll nicht so hektisch und voll sein wie die Hauptstadt Denpasar und die hippen Stadtteile Kuta, Seminyak und Canggu. Außerdem soll der Strand hier fabelhaft sein.
Unser Grab-Taxi bringt uns direkt zu unserer Unterkunft. An der recht befahrenen Straße steigen wir aus und betreten einen kleinen Durchgang und landen in einer kleinen Oase. Unser Homestay ist uns gleich sympathisch! Hier ist vieles aus Bambus gebaut und im Innenhof steht ein großer hölzerne Pavillon umgeben von diversem Grünzeug. Wir haben ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und eine kleine Sitzecke vor unserem Zimmer. Und den Straßenlärm hören wir fast gar nicht mehr. Wunderbar.
Dann schlendern wir los und erkunden die Nachbarschaft. Die Straße ist viel befahren und ist anscheinend sehr touristisch entwickelt. Es gibt viele Restaurants und auch jede Menge Geldautomaten um Bargeld Nachschub zu bekommen. Wir biegen ab in eine kleine Gasse und kommen endlich zum Meer. Doch der Strand ist viel zu groß… Zu groß im Sinne von kein Wasser da! Ebbe. Das fehlende Meer legt ohne Ende unebenes Gestein frei. Mist. Also verschieben wir das Schwimmen auf morgen (Tiden-Kalender checken!) und machen es uns am weißen Sandstrand in der Sonne gemütlich.
Bukit - Die Halbinsel im Süden Balis
Wir sind zwar noch keine 24 Stunden auf Bali, aber wir haben gerade den Drang etwas Kultur zu erfahren. Da wir keine langen Strecken in den Norden fahren wollen, weil wir später sowieso noch in den Norden Balis reisen möchten, machen wir uns auf den Weg zum Südende Balis: zur Bukit Halbinsel. Von Sanur aus sind das etwa 20 Kilometer.
Zuerst fahren wir zum Garuda Wisnu Kencana Cultural Park. Der Park ist dem hinduistischen Gott Vishnu und dem dazugehörigen Berg Garuda gewidmet. Schon von weitem sehen wir die riesige Statue. Sie ist beeindruckend groß. Die langen Schlangen der Touristen vor dem Eingang schrecken uns dann aber doch ab.
Irgendwie ist uns nach Tempeln und religiösem Spirit. Also tuckern wir mit dem Scooter weiter zum südwestlichen Ende von Bali. Dort ist der kleine Uluwatu Tempel auf einer Klippe errichtet worden. Dieser hinduistische Tempel soll – wie einige andere auf Bali – die Insel vor den bösen Mächten aus dem Meer beschützen. Der Tempel steht am äußersten Ende einer Felsklippe und es sieht schon extrem hübsch aus mit der steilen Felswand und den unten heranrollenden Wellen. Leider können wir den Tempel selbst nicht betreten. Das ist nur zum Beten möglich. Also schlendern wir auf dem weitläufigen Gelände zum anderen Ende um ein paar schöne Aufnahmen vom Tempel und dem Steilhang zu machen, da…
Schwups! Das gibt’s doch gar nicht. Da klaut mir ein Affe meine Sonnenbrille direkt vom Kopf! Der hat sich von hinten angeschlichen und ist an dem Pfeiler neben mir hochgeklettert. Verdammt! Nun sitzt er ein paar Meter entfernt und begutachtet seine neue Errungenschaft und kaut erstmal drauf rum. Super. Ein Versuch von Helge die Sonnenbrille zu retten, scheitert leider. Der Affe samt Brille sind verdammt schnell abgehauen. Okay, ein neuer Punkt auf der Verlustliste…
Nach der Mittagshitze und dem Verlust meiner Sonnenbrille wird es Zeit für eine Auszeit am Strand. Wir steuern den beschaulichen Thomas Beach an. Ein Tipp von meinem Arbeitskollegen. Der Zugang ist nur über in den Fels gehauene Stufen möglich. Das ist vielleicht auch ein Grund, dass es kaum andere Strandbesucher gibt. Der steile Blick von oben auf den Strand ist extrem einladend. Allerdings haben wir schon wieder nicht auf die Tiden geachtet. Leider schon wieder Ebbe… Der Sonnenuntergang ist trotzdem schön.
Die Fahrt zurück nach Sanur entpuppt sich allerdings als Weg in bzw. durch die Hölle. Nach Sonnenuntergang sind wir nicht die einzigen, die sich auf der einzigen Hauptstraße von der Halbinsel in den Norden aufmachen. Es ist Rush Hour und wir kommen teilweise gar nicht mehr vorwärts. Und das obwohl wir uns mit dem Roller eigentlich an all den Autos vorbeiquetschen können. Nach fast zwei Stunden sind wir endlich zu Hause. Wenn ihr nicht doppelt so lange für den Heimweg an, dann fahrt entweder vor Sonnenuntergang los oder wartet lieber noch ein, zwei Stunden!
Die Fahrt zurück nach Sanur entpuppt sich allerdings als Weg in bzw. durch die Hölle. Nach Sonnenuntergang sind wir nicht die einzigen, die sich auf der einzigen Hauptstraße von der Halbinsel in den Norden aufmachen. Es ist Rush Hour und wir kommen teilweise gar nicht mehr vorwärts. Und das obwohl wir uns mit dem Roller eigentlich an all den Autos vorbeiquetschen können. Nach fast zwei Stunden sind wir endlich zu Hause. Wenn ihr nicht doppelt so lange für den Heimweg an, dann fahrt entweder vor Sonnenuntergang los oder wartet lieber noch ein, zwei Stunden!SUP - Stand up paddling am Sanur Beach
Der nächste Tag beginnt verdammt früh. Wir wollen den Sonnenaufgang am Strand sehen. Also marschieren wir um halb sechs zum Meer und genießen die verschiedenen Facetten von rot bis die Sonne uns direkt anstrahlt. Nach dem Frühstück gehen wir gleich hin. Direkt am Strand können wir uns Boards zum stand-up-paddling ausleihen. Als wir im Juni noch in Bremen waren, haben wir das auf dem Werdersee ausprobiert. Jetzt also auf Bali! Wir merken allerdings gaaaanz schnell, dass wir hier andere Bedingungen haben. Huch, das sind ja Wellen! Deren ganze Kraft wird zwar von einem Riff abgeschwächt, aber es ist eben kein spiegelglatter See. Und das Material macht auch was aus. Auf dem Werdersee hatten wir aufgeblasene Und sehr breite Anfänger-Boards unter unseren Füßen. Hier sind es alte und steife Surfbretter, die unter den Wellen kein bisschen nachgeben. Deshalb machen wir auch einige ungeplante aber erfrischende Schwimmeinlagen.
Yoga? - Probieren wir aus!
Dass Bali ein Mekka für Yogaliebhaber sein soll, wussten wir schon. Hier gibt es an vielen Ecken einen Laden für Yogamatten oder die passende Kleidung. Unsere Zimmernachbarn erzählen uns von einer Yoga-Bambushütte direkt am Meer wo man auch als Anfänger ohne Vorkenntnisse mitmachen kann.
Das ist mal ’ne Hütte! Der zwei-Etagen-Bau aus dicken Bambusrohren ist ein Hingucker. Wir sind mal wieder sprachlos. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier eine kleine Oase direkt am Strand errichtet. Die Flipflops lassen wir vorm Eingang liegen und betreten dieses Bambushaus. In der oberen Etage finden die Yogaklassen statt. Der Bau ist zu allen vier Seiten offen, dass der Wind und das Rauschen des Meeres zur entspannten Atmosphäre beitragen. Noch bevor wir die erste Yogaübung machen, fühlen wir schon ganz relaxed.
Dann geht’s los. Der Fußboden ist inzwischen mit diversen Yogamatten belegt. Die Yogalehrerin gibt die Positionen vor und wir spicken manchmal bei den anderen wie genau wir uns jetzt verbiegen sollen. Zwischendurch geht die Lehrerin durch die Reihen und korrigiert hier und da die Körperhaltung von einzelnen Teilnehmern. Bei Helge und mir legt sie ab und zu Hand an…
Nach einer Stunde biegen, atmen, strecken, atmen und so weiter sind wir ziemlich k.o. aber auch ganz selig. Ich war vor meiner ersten Yogastunde sehr skeptisch. Vor Jahren habe ich mal Pilates ausprobiert und fand es ziemlich blöd immer in mein „Powerhaus“ zu atmen und die damaligen Übungen hätte ich am liebsten noch viel langsamer oder viel schneller gemacht. Vielleicht lag es an der Kursleiterin? Oder ich war damals nicht bereit für so einen Sport…
Jetzt sind wir beide begeistert. So sehr, dass wir am nächsten Tag glatt nochmal hingehen. Vielleicht haben wir einen neuen Sport für uns entdeckt. Dabei ist es nicht nur das Körperliche, sondern auch der spirituelle Gedanke, der hinter den Yogaübungen steckt. Es geht nicht um Fitness und Bewegung, sondern um die Balance von Körper und Geist. Besonders das traditionelle Yoga hat es uns angetan. Da gibt es hier auf Bali bestimmt noch mehr Möglichkeiten…
Hinduistische Opfergaben
In Sanur – oder insgesamt auf Bali – wird deutlich, dass die Bewohner mehrheitlich Hindus sind. Der hinduistische Glaube ist überall durch die kleinen Opfergaben am Straßenrand oder die kleinen Schreine an den Häusern sichtbar. Fünf Mal am Tag werden die Götter mit kleinen Gaben geehrt. Da im Hinduismus alles stets ausgeglichen sein muss, bekommen die „bösen“ Dämonen auch Opfergaben. Die sollen damit milde gestimmt werden, zum Beispiel an gefährlichen Straßenkreuzungen oder Brücken. Die Gaben bestehen fast immer aus etwas Reis und Blumen und manchmal auch aus Dingen, die von den Menschen ganz persönlich als gute Gabe angesehen werden: Kekse, Zigaretten, Bonbons, Obststückchen… Und jedes Mal liegt ein Räucherstäbchen dabei. Der Sandelholzduft ist allgegenwärtig.
