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Singapur – Länger als gedacht

In Singapur waren wir bereits häufiger, allerdings in Changi. Genauer gesagt am Flughafen, dieser ist über jeden Zweifel erhaben. Doch nun verlassen wir unseren Lieblingsflughafen das erste Mal und möchten uns Singapur genauer ansehen.

Am Flughafen überlegen wir noch kurz, ob wir unsere großen Rucksäcke für 24 Stunden einschließen und am nächsten Tag wieder abholen, wenn es dann endlich nach Australien weitergeht. Allerdings sind uns 40 Euro dann doch ein bisschen viel. Das Geld können wir besser investieren.

Wie in jeder größeren Stadt gibt es zig Möglichkeiten sich fortzubewegen. Wir haben uns für ein 2-Tage-Ticket mit der SMRT entschieden. Für uns beide bezahlen wir 20 Euro und können das Gesamtnetz des öffentlichen Nahverkehrs nutzen. Erste Station ist Chinatown wo wir in einem Kapselhotel unterkommen. Wir haben uns für eine Doppelkapselim Galaxy Pods @ Chinatown entschieden. In dem klimatisierten Raum befinden sich noch sieben weitere Kapseln sowie drei Duschen und Waschbecken. Dazu kommen noch Spinde in denen wir unsere Rucksäcke einschließen können.
Kurz auffrischen, Kapsel (unser Raumschiff) einrichten und weiter geht’s nach Little India. Dort angekommen duftet es herrlich nach Cheese Naan und anderen Gewürzen. Der Magen meldet sich augenblicklich und wir schlemmen Roti Padra mit Mango-Lassi. Gut gestärkt schlendern wir ohne festen Plan durch den Stadtteil in Richtung Haji-Lane. Eine schnuckelige Gasse zum Bummeln und Stöbern in kleinen Geschäften, die recht individuell aufgemacht sind. Hier wird uns bei einem guten Espresso bewusst, dass Singapur recht westlich geprägt ist: Hier wird mehr auf Design und Marken geachtet und Wert gelegt. Weiter geht’s und wir gehen zur Nicoll Highway-Haltestelle mit Ziel Marina Bay.
Dort gibt es jeden Abend um 20 und 21 Uhr ein Wasser-Licht-Spiel wobei dieses Wort wohl sehr untertrieben ist. Lightshow mit Wasserfontänen und epischer musikalischer Untermalung trifft es wohl besser. Unser Fall ist es nicht, aber recht hübsch anzuschauen. Natürlich darf ein Besuch beim Marina Bay Sands nicht fehlen und so schlendern wir umgeben von hochpreisigen Geschäften in Richtung Garden by the Bay. Dort bei den sogenannten Supertrees, die illuminiert im Park stehen, findet ebenfalls eine Musik/Lightshow statt. Irgendwie schon merkwürdig und futuristisch wie in einem Science-Fiction Film und doch irgendwie normal. Vielleicht weil es schon mal im Netz oder auf Urlaubsfotos gesehen haben?
Es ist mittlerweile 22 Uhr und wir sind seit 6 Uhr unterwegs aus Bali. Zeit für einen Happen zum Abendessen. Daher fahren wieder direkt nach Chinatown um dort in den Straßen noch einen Streetfood-Stand aufzusuchen und in der Nähe von unserem Hostel zu sein. Hier müssen wir uns allerdings umgewöhnen, denn in Singapur gibt es nicht die kleinen Wägelchen mit brutzelnden Pfannen die wir mittlerweile so lieben gelernt haben. Stattdessen gönnen wir uns ein Hühnchen-Curry und Satay-Spieße. Satt, zufrieden und leicht geflasht von den vielen Eindrücken checken wir in unserem Raumschiff ein.

Der nächste Tag - Auf nach Melbourne, oder nicht?

Die Nacht in unserer Kapsel war erstaunlich ruhig und komfortabel. Das Frühstück im Hostel-eigenen Pub bestand aus Toast, Ei und Kaffee gepaart mit fescher Musik der 80er. Praktischerweise können wir unsere Rucksäcke nach dem Check-out noch dort lassen. Wir wollen uns nochmal im Garden by the Bay bei Tageslicht umschauen und spazieren durch die verschiedenen Themen-Gärten, vorbei am Aquarium in Richtung Cloud Forest. Wir hatten gehofft am Kallang River ein ruhiges Plätzchen zu finden mit Aussicht auf die Ostseite, hier gab es aber recht wenig, entsprechend sind wir wieder unter den Supertrees in Richtung Flyer (ein Riesenrad) und dem Art-Science Museum geschlendert. Die Architektur an der Bayfront ist wirklich beeindruckend und fügt sich nahtlos in die Skyline vom Clifford Pier ein.
Die Zeit drängt und wir gehen nochmal durch Chinatown. Dieses Mal noch zum Buddah Tooth Relic Temple und dem Chinatown Complex. Letzteres ist eine große Markthalle auf drei Etagen. Im Untergeschoss findet der tägliche Markt statt, hier findest Du alles von Gemüse, Fisch und anderen Zutaten. Es gibt sie also doch, die etwas authentischeren Ecken. In der Markthalle, die übrigens dieses Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert, essen wir noch zu Mittag. In der ersten Etage wird überall gebrutzelt und das chinesische Leben pulsiert. Wir stellen uns bei einem Wok-Stand an und genießen die herrliche Betriebsamkeit. Es wird Zeit um nach Changi zum Flughafen zu fahren.

Tschüss Asien - Hallo Ozeanien

Mittlerweile haben wir eine Routine entwickelt. Rucksack aufgeben, Bordkarten ausdrucken und Security Check. Danach kann noch relaxt werden und hier bietet Changi ja eine Menge an Vergnüglichkeiten an. Sei es Kakteen-Gärten, Schmetterling-Farmen oder Piranhas-Spa mit Schwimmbad. Da wir nicht mehr so viel Zeit haben gibt es Kaffee und Tee. Zeit fürs Boarding. Merkwürdig ist nur, dass unserem Flieger nach Melbourne kein Gate zugeordnet wird. Dies finden wir aber nach kurzer Rückfrage schnell heraus. Komisch ist nun, dass am Gate kein Flugzeug auf uns wartet.

Eine weitere Nacht in Singapur

Nach unendlichen drei Stunden des Wartens, Spekulierens und recht unprofessionellem Ablauf seitens der Airline ist klar, dass wir in einem Hotel untergebracht werden und der Flug nach Melbourne sich um einen Tag verzögert. Offiziell ist die Maschine ausgefallen und wir checken im Village Hotel Changi ein, wesentlich großzügiger als unser Raumschiff in dem wir todmüde ins Bett fallen. Der nächste Morgen beginnt damit herauszufinden, auf welchem Flug wir denn nun tatsächlich eingebuchtet werden und es stellt sich heraus, es wird wieder die Abendmaschine werden. Noch routinierter als am Vortag, geben wir wieder unser Gepäck auf und die Vorfreude auf Australien ist grenzenlos. Zu früh gefreut und auch viel zu früh das Gepäck aufgegeben. Denn noch vor dem Sicherheit-Check wird uns mitgeteilt, dass unser Flug sich verspäten wird und zwar bis zum nächsten Morgen um sieben Uhr! Super! Heißt für uns: Ein neues Hotel und was wesentlich schwieriger ist, unsere Rucksäcke zu finden!

Schlussendlich und ein wenig enttäuscht von zwei unnützen Tagen in Singapur sitzen wir im JQ8-Flug nach Melbourne. Schade, dass wir nun genau diese Zeit weniger in Melbourne zur Verfügung haben, aber Dinge wie diese passieren und es hätte auch wesentlich unangenehmer sein können.

Wie hat Euch Singapur gefallen, wie lange wart ihr (freiwillig) dort? Hattet ihr auch schon mal Flugausfälle? Wie lange musstet ihr warten bis euer Flieger endlich gestartet ist?

1 Kommentar zu „Singapur – Länger als gedacht“

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