Aus George Town brauchen wir mit dem Bus ungefähr eine Stunde zum Nationalpark. Wir nehmen den Bus mit der Nummer 101, der an mehreren Haltestellen in der Lebuh Chulia (Lebuh = Straße) im Zentrum abfährt. Der Nationalpark ist praktischerweise die Endhaltestelle. Wir können ihn also gar nicht verpassen. Als wir schon eine Weile aus George Town raus sind, ist die Landschaft etwas dünner besiedelt. Und bald können wir hier und da auch den Strand rechts neben der Straße sehen.
Irgendwann sind wir da und stolpern direkt hinein. Am Eingang tragen wir uns in eine Liste ein, damit die Ranger abends wissen, wer von den wanderlustigen Touris noch im Nationalpark herumirrt. Im Tausch bekommen wir ein Permit und eine Karte mit Wanderwegen. Die Wahl des Weges wird uns allerdings abgenommen, denn der Weg zum Monkey Beach ist gesperrt. Also bleibt der Weg zum Turtle Beach (Pantai Kerachut). Auch für alle anderen Wanderer. Mal schauen wie voll es wird…
Zuerst „wandern“ wir auf einem Bürgersteig! Nach einer Weile gibt’s dann echte Natur und wir steigen über Baumwurzeln und sind froh, dass wir unsere Wanderschuhe an den Füßen haben. Obwohl wir die Sonne kaum sehen, weil wir durch dichten Regenwald kraxeln, läuft uns der Schweiß den Rücken runter. Die Hitze ist unglaublich und zwischen die Bäume verirrt sich leider auch keine erfrischende Brise. Belohnt für unsere Strapazen werden wir schon bald.
Es raschelt in den Bäumen neben uns. Affen! Es sind gleich mehrere, die wir plötzlich entdecken. Ganz still beobachten wir die kleine Horde und tasten nach der Kamera.




Ein paar Schritte weiter und wir erreichen unser Tagesziel: den Turtle Beach. Der Anblick ist traumhaft. Jetzt erstmal das Wasser testen. Leider ist das Schwimmen hier verboten. Im Wasser soll es viele gefährliche Quallen geben. Ob die Parkverwaltung die Quallen als Grund vorschiebt, damit an diesem Strand kein ausufernder Badetourismus entsteht? Etwas weiter entfernt sehen wir ein Pärchen im Schatten sitzen. Sein Rücken hat sehr unregelmäßige rote Flecken und nach einem „normalen“ Sonnenbrand sieht das nicht aus. Vielleicht ein Zusammentreffen mit Quallen? Also doch lieber nur mit den Füßen rein.


Jetzt schauen wir uns das Turtle Conservation Centre an. Hier liegt der Ursprung für den Namen des Strandes. Dies ist ein Strand, an dem Schildkröten ihre Eier ablegen und verbuddeln. Leider schaffen es nach ihrer Geburt nicht alle Babyschildkröten ins Meer zu krabbeln. Einige werden hier aufgepäppelt, bis sie ins blaue Nass davonschwimmen können.
Irgendwann wird es Zeit für den Rückweg, wenn wir nicht im Dunkeln durch den Dschungel irren wollen. Der Wanderweg ist zwar eindeutig, aber ohne Lampe wird das doch schwierig bei all den Stolperfallen. (Unsere Stirnlampen liegen natürlich sicher und trocken im Hostel…)
Der letzte Schluck Wasser ist längst getrunken und wir sind nach anderthalb Stunden wieder am Parkeingang. Ranger sehen wir keine mehr. Die sind offensichtlich schon im Feierabend. In der Liste vom Anfang können wir uns jetzt nicht mehr austragen. So eng wird das hier wohl nicht gesehen mit den umherirrenden Touris im Nationalpark… Am nächsten Kiosk holen wir uns kalte Getränke und warten in der Abendsonne auf den nächsten Bus, der uns zurück nach George Town bringt.




