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Pak Khlong Talad Blumenmarkt

Chinatown, Pak Khlong Talad und Lumphini

Auf eigene Faust durch Bangkok. Am Sonntagvormittag machen wir uns mit der MRT auf den Weg zur Hua Lamphong Station um anschließend Richtung Chinatown und dem Flower Market zu gehen. Bangkoks Chinatown ist das größte Auslandschinesenviertel der Welt.

Das Chinesenviertel entstand in den 1780er Jahren, als die Regierung die Chinesen aus Koratanakosin hierher umsiedelte, um ihre neue Hauptstadt Bangkok zu bauen. Begrenzt wird Chinatown im Westen von der Chakrawat Road, der Song Sawat Road im Osten, der Charoen Krung Road im Norden und dem Chao Phraya River, bzw. der Songwat Road im Süden.

Ganz Chinatown ist ein chaotisches Labyrinth mit überfüllten Straßen, Geschäften, Restaurants, Imbissständen und unzähligen Garküchen. Es hat Tempel in chinesischem Baustil und in manchen Nebengassen noch alte traditionelle Häuser aus Holz.

Angekommen in einer ruhigen Seitenstraße sehen wir auch bereits das China Town Gate oder Paifang. Es wurde 1999 zum Geburtstag des Königs gebaut, daher auch „The Kings Birthday Celebration Arch“ genannt. Die grobe Richtung stimmt schon mal, die wir eingeschlagen haben.
Erster Stop: Wat Traimit – Tempel des Goldenen Buddha
Am Ende der Yaowarat Road steht der Wat Traimit. Er birgt die weltweit größte Buddha-Statue aus massivem Gold: mit Sockel fast fünf Meter hoch und fünfeinhalb Tonnen schwer. Der Goldene Buddha war einst unscheinbar unter einer Gipsschicht verborgen zum Schutz gegen die begehrlichen burmesischen Eroberer. Erst 1957, als er bei einem Umzug vom Kran fiel, der Gips aufbrach und den Blick aufs Gold freigab, wurde der wahre Wert dieser Buddha-Statue erkannt. Seither ist sie ein viel besuchtes Pilgerziel.

Wichtig ist, dass es in Chinatown praktisch keine Festpreise gibt. Das heißt, es ist alles frei verhandelbar. Hierbei muss man wissen, dass es mitunter zwei unterschiedliche Einstiegspreise gibt. Einen Preis für Thais und einen Preis für sogenannte Farang – westliche Ausländer. In aller Regel liegt der Preis für westliche Touristen um bis zu 50% über dem Preis, der einem Thai genannt wird. Dies hat Ilka gemerkt, als sie sich eine Tempelhose gekauft hat. Wie ich finde, war da noch sehr viel Spielraum zum Feilschen…

Weiter vorbei geht es an Garküchen, die einen herrlichen Duft verbreiten und eine willkommene Abwechslung zu den Abgasen darstellen. Nun fällt uns auf, dass hier überall recht viele Kfz-Teile verkauft werden. Links und rechts der Gassen befinden sich Werkstätten, Händler und weitere Altmetall-Händler. Vor und in den Werkstätten türmen sich Autoteile aller Art: Bremsen, Felgen und Motoren sind mitten auf der Straße zu mannshohen, ölverschmieten Haufen aufgeschüttet. Wie wir einen Tag später bei der Radtour erfahren werden, haben die Chinesen sich neben der Zubereitung von Leckereien auf den Im- und Export von Kfz-Teilen spezialisiert. Dieses Geschäft ist nach dem 2. Weltkrieg entstanden und wurde immer weiter ausgebaut.

Um Lagerplatz müssen sie sich offensichtlich keine Sorgen machen, denn so lange man noch mit einem Rad oder anderswie um die sorgsam sortierten Berge herumkommt, scheint alles zu passen. Während des Spaziergangs tauchen wir tief ein in das ursprüngliche Bangkok.
Pak Khlong Talad – Flower Market Bangkok
Der Pak Khlong Talad ist einer der größten Blumenmärkte weltweit. Neben Blumen findet man hier auch sämtliche Tropenfrüchte, die in Thailand wachsen und eine immense Vielfalt an Gemüse. Am Rande von Chinatown gelegen befindet sich der Markt am Chao Phraya River nicht weit von der Memorial Bridge (zwischen Chinatown und dem Wat Pho). Auf diesem 24-Stunden-Markt werden Unmengen an Früchten, Gemüse und Blumen verarbeitet und verkauft.

In den dämmrigen Hallen wechseln Blumen aus dem ganzen Land die Hände. Angeliefert werden sie früh am Morgen, weit vor der Morgendämmerung. Hotels und Hochzeitspaare kaufen hier genauso ein wie Großhändler. Gerade für Tempelschmuck wird hier am Blumenmarkt viel vorbereitet und angeboten. Wenn nicht gerade Valentinstag oder Muttertag ist, sind die Preise moderat. Selbst wenn man selbst keine Blumen kaufen möchte, sobald man den Markt betritt wird man von dem betörenden Duft umfangen und ist fasziniert von der unglaublichen Farbenpracht, vornehmlich in gelb und orange.
Am einfachsten kommt man über den Fluss zum Blumenmarkt Pak Khlong Talat. Oder man läuft wie wir durch Chinatown oder Little India hin. Die kleinen und engen Gassen sind so ganz anders als die Touristen Hotspots der Stadt. Wir finden es herrlich, sich treiben zu lassen und dem geschäftigen Treiben zuzusehen.
Ausklang im Lumphini Park
Ein herrlicher Tag neigt sich dem Ende. Uns hat es sehr gefallen Bangkok auf eigene Faust zu erkunden. Tatsächlich macht es sich bemerkbar, dass der Skytrain oder auch die MRT nicht direkt an Chinatown angeschlossen ist, somit verirren sich nicht allzu viele Touristenströme in diesen Distrikt.

Ausgestattet mit einer Mango mit sticky rice, frittiertem Hühnchen und zwei Getränken begeben wir uns in den Lumphini Park. Es ist kurz nach 18 Uhr, eben noch schnell die Nationalhymne abwarten. Weiter geht es Richtung Parkbank am See auf der wir unser Abendessen genießen.

Passend zu unserem Essen hören wir animierende Stimmen und Thais die sich in Ihren Gymnastikoutfit Richtung Zentrum im Park begeben. Die allgemeine Aerobicstunde hat angefangen. Irre wie viele Menschen sich zu den Rythmen bewegen oder einfach „nur“ joggen gehen. Heute machen bestimmt 70 Leute mit beim Massen-Workout!

Auf unserem weiterem Streifzug durch den Lumphini Park, schlendern wir vorbei am Chinesischen Pavillion und dem Outdoor Gym, von uns auch liebevoll „Muscle Garden“ genannt. Auf abenteuerlichen Geräten pumpen die Thais ihre Muskeln auf.

Das Tolle ist: All das Angebot ist kostenlos!

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