wir woanders

khao_sok_nationalpark

Khao Sok Nationalpark

Nach unserem Roadtrip von Stadt zu Stadt sehnen wir uns nach Natur und wandern. Unser nächstes Ziel ist deshalb der Khao Sok Nationalpark im Süden von Thailand. Der Nationalpark ist 739 Quadratmeter groß und bietet außer verschiedenen Wanderwegen auch die Möglichkeit Ausflüge auf dem riesigen Chiao-Lan-See zu unternehmen. Aber erstmal hinkommen!

Wohnen in der Bambushütte

khao_sok_nationalpark Von Bangkok aus fliegen wir nach Surat Thani. Dann geht es für 2,5 Stunden weiter mit dem Minibus zum Eingang vom Khao Sok Village. Dort angekommen wartet bereits der Besitzer vom Khao Sok Blue Mountain um uns abzuholen. Der Weg bis zu unserer Bambushütte ist zwar nicht weit, aber mit unseren Rucksäcken lassen wir uns auch gerne fahren. Dann beziehen wir unser neues Heim für die nächsten Tage: eine hutzlige Bambushütte mit kleiner Veranda und eigenem Bad. Leider ist die Hütte bzw. ihre Türen so klein, dass Helge sich ständig den Kopf anschlägt. Helge ist einfach zu groß für dieses Land…
Trotzdem genießen wir unsere Zeit in der Bambushütte mit Palmen vor der Tür. Die Hütte ist nicht vollkommen geschlossen. Es gibt überall Ritzen und auch eine große Lücke kurz unter dem Dach. Die sorgt für eine gewisse Belüftung. Der Nachteil ist allerdings, dass die Luft drinnen nach einem Regenguss auch ziemlich feucht wird und wir außerdem das darauf folgende Nacht-Konzert der Frösche in voller Lautstärke hören. Zum Glück haben wir Ohropax dabei. Und die Frösche ziehen in der nächsten Nacht zum Glück auch weiter.

Doch auch ohne die Frösche ist es nicht still. Wenn die Alltagsgeräusche des Tages verstummen, kommen die Geräusche der Natur nachts besonders zur Geltung. Die Grillen sitzen gefühlt zu Tausenden zwischen den Palmen und singen. Dazu kommen noch diverse Laute von Vögeln und anderem Getier, die wir gar nicht zuordnen können. Für uns sind diese Tiergeräusche einfach neu und unbekannt. Es ist spannend der Natur außerhalb unserer Bambushütte zuzuhören und dabei einzuschlafen.

Tagesausflug zum Chiao-Lan-See

Wir wagen es mal wieder einen organisierten Ausflug zu machen! In unserer Unterkunft – oder überall im Ort – können Ausflüge zum Chiao-Lan-See gebucht werden. Wir entscheiden uns für den Tagesausflug mit Minibus-Transfer, Bootsfahrt, Dschungel- und Höhlenwanderung. Los geht’s um 8 Uhr 30 bzw. etwas später. In Thailand wird das recht entspannt gesehen, wenn die Uhrzeit nicht ganz eingehalten wird. Nachdem wir bei allen Unterkünften die Teilnehmer für die Tour eingesammelt haben fahren wir etwa 1,5 Stunden zum östlichen Pier am Chiao-Lan-See um auf das Longtail Boot umzusteigen. Vorher bezahlen wir noch 300 Baht pro Person für den Eintritt in den Nationalpark.

Leider haben wir einen ziemlich bewölkten Tag erwischt und es ist alles ziemlich grau. Andererseits sieht es dadurch auch etwas verwunschen aus. Wir hoffen, dass wir die Regenjacken nicht noch auspacken müssen… Unser Boot schippert uns zu den „Drei Felsen“, die in einer versteckten Bucht senkrecht aus dem See ragen. Der Wind wühlt das Wasser zu stark auf, so dass wir hier nur kurz halten. Nach knapp anderthalb Stunden auf dem Wasser kommen wir beim schwimmenden Tone Toey Rafthouse an. Hier kann man auch in kleinen Bambushütten übernachten, die auf dem Wasser über einen Steg verbunden sind. Das hätte auch was! Langsam klart es auf während wir unser Mittagessen genießen und mit den anderen Touris ins Gespräch kommen. Denn auf dem Boot waren Unterhaltungen kaum möglich, weil das Motorengeräusch alles verschluckt. Unsere Gruppe besteht aus 16 Personen, die von überall aus der Welt kommen: Spanien, Kanada, USA, Polen, Italien, Korea, Thailand.
Gut gestärkt klettern alle nochmal auf das Boot und wir fahren knapp zehn Minuten einen kleinen Fluss hoch, bevor wir an Land gehen. Nach einer kurzen Erklärung was uns erwartet marschieren wir im Gänsemarsch in den Dschungel hinein. Der Weg ist das Ziel. Er ist matschig, teilweise voller Baumwurzeln und auch mal steil. Das beste ist, dass wir mehrere Male einen Fluss durchqueren. Und das sogar knietief! Unsere Wanderschuhe lassen wir jedes Mal an. Es lohnt sich nämlich nicht sie jedes Mal aus- und wieder anzuziehen. Wir hätten uns am Rafthouse für 50 Baht noch hübsche Gummischuhe ausleihen können. Allerdings haben wir uns das zu spät überbelegt und es gab nur noch Schuhgrößen, die entweder zu groß für mich oder zu klein für Helge waren. Also ist das heute der ultimative Belastungstest für unsere Wanderschuhe! Und wenn sie einmal komplett nass sind ist es gar nicht so unangenehm wie befürchtet.

Der ausgetretene Wanderpfad endet am Eingang zur Namtalu Höhle. Hier lassen wir unsere Rucksäcke liegen und werden von unserem Guide mit Stirnlampen versorgt. Da es nicht genug Lampen für alle gibt, sind wir froh, dass wir unsere eigenen mit eingepackt haben. Nur mit Badekleidung, Stirnlampe und unseren Wanderschuhen am Körper klettern wir durch eine schmale Öffnung im Gestein in die Höhle. Wir stehen wieder im Fluss, der durch diese Höhle fließt bevor er draußen seinen Weg in den See findet. Das Wasser ist nun richtig kalt und wir kraxeln quasi blind auf dem felsigen Untergrund vorwärts, weil der Schein der Lampe nicht bis auf den Grund durchdringt. Teilweise stehe ich bis zur Brusthöhe im Wasser! Dieses kraxeln in der engen Höhle ist aufregend. Es macht total Spaß, mit der Lampe die merkwürdig verformten Felswände neben und über uns zu erkunden. Ich fühle mich ein bisschen wie ein Höhlenforscher – auch wenn wir hier natürlich nicht allein unterwegs sind. Unsere Höhlenforschungen dauern etwa eine halbe Stunde bis wir durch den Dschungel wieder zum Boot zurückkehren.
khao_sok_nationalpark
khao_sok_nationalpark
khao_sok_nationalpark
khao_sok_nationalpark
khao_sok_nationalpark Im Wald lauern überall kleine Blutegel auf uns. Nach den ersten Metern hat es die Spanierin zwischen den Zehen in ihren Sandalen erwischt. Ein Sprühstoss mit dem Anti-Mücken-Zeugs lässt den Blutegel zum Glück sofort flüchten. Er hinterlässt nur eine kleine blutende Stelle auf der Haut. Jetzt freue ich mich, dass wir geschlossene Schuhe mit Socken tragen. Doch dann entdecke ich an meinem Bein kurz über dem Sockenbündchen auch einen kleinen Blutsauger! Die Viecher injizieren beim Festsaugen angeblich eine Art Betäubungsmittel damit das Opfer ihre Anwesenheit gar nicht mitbekommt. Clever! Doch einmal mit Deet-haltigem Zeug besprühen hilft sofort. Helge transportiert später auch einen Blutegel. Jetzt nehmen wir es schon recht gelassen.

Wir machen noch eine Pause beim Rafthouse mit frischem Obst bevor wir den Rückweg über den See antreten. Für ca. 30 Euro pro Person waren wir ziemlich zufrieden. Der Guide war gut, das Mittagessen inklusive und ausreichend und wir haben die Grenzen unserer Wanderschuhe ausgetestet. Hehe.

Wanderung (fast) ohne Tiere

Auf eigene Faust losgehen finden wir immer noch am besten. Dafür bieten sich die Wanderwege im Khao Sok gut an. Wir nehmen den Bang Hua Rad Wanderweg entlang des Sok Flusses. Die Luftfeuchtigkeit ist allerdings der Hammer. Nach wenigen Metern keuchen wir als ob wir schon mehrere Kilometer abgerissen haben. Wir sind nur froh, dass der Weg ziemlich schattig ist und wir nicht noch zusätzlich in der Sonne brutzeln.

Vom Hauptweg biegen wir auf einen kleinen Pfad zum Wing Hin Wasserfall ab. Hier sind wir wieder froh über unsere robusten Wanderschuhe. Die führen uns sicher über sämtliche Baumwurzeln und Felsen zum Fluss runter. Am Wasser liegen riesige Felsbrocken, die von den Fluten über viele Jahre zu großen runden Sitzgelegenheiten geformt wurden. Perfekt für eine Pause.
Auf dem Wanderweg sollen oft einige Tiere zu sehen sein. Meistens Affen und ganz selten auch Elefanten. Für erstere sind wir wohlauf spät aufgebrochen, da sie eher am frühen Morgen unterwegs sind. Unsere tierischen Entdeckungen haben sich auf Spinnen, große Schnecken und interessant klingende Vögel beschränkt, die wir aber nicht zu Gesicht bekommen haben. Auf dem Rückweg hört Helge plötzlich ein Rascheln neben dem Weg und wir sehen einen kleinen Waran in den Dschungel neben dem Weg verschwinden! Zwischen den Ästen und Büschen können wir ihn noch kurz entdecken bevor er in der Vegetation komplett getarnt ist.
khao_sok_nationalpark

Verpflegung im Khao Sok Nationalpark

Der Khao Sok Nationalpark ist zwar ziemlich abgelegenen, aber auch ein Touristenort. Hier reiht sich eine Unterkunft an die nächste. Zwischendrin gibt es Touranbieter oder kleine Geschäfte und natürlich Restaurants. Das Angebot – und leider auch die Preise – sind an die Touristen angepasst. Es gibt hier neben dem thailändischen Essen auch Pizza, Burger, indisches Essen und vieles mehr. Und natürlich die obligatorischen Frucht Shakes. In den kleinen Lebensmittelläden im Ort findet man ansonsten noch Kekse, Chips und Co für zwischendurch. Verhungern wird man hier nicht.

Fazit

Im Khao Sok Nationalpark ist ab dem Nachmittag – auch in der Trockenzeit – immer mal mit einem Regenguss zu rechnen. Lange Wanderungen also besser für die erste Tageshälfte einplanen! Ansonsten ist es wunderbar ruhig und abgeschieden. Wir haben die Zeit hier sehr genossen – ein bisschen sogar das unglaublich laute nächtliche Froschkonzert. Das ist eben Natur!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert