Wir haben uns getrennt! Zack. Einfach so. Irgendwie war es schon absehbar,
denn die Zeit war gekommen. Nicht weil wir uns nicht mehr verstehen. Wir
müssen eben weiter, leider. Denn irgendwie mögen wir uns doch….Die
gemeinsamen Nächte werden uns fehlen. Einsamkeit, Ruhe und Geborgenheit
prägen nach drei Wochen. Carl, we already miss you! Nun in der größten Stadt Westaustraliens angekommen, werden im Shiralee-Hostel unterkommen.
Perth - Metropole in WA
Perth ist gleich in mehrerer Hinsicht eine besondere Stadt. Mit etwa 2
Millionen Einwohnern ist sie die einzige große Stadt in Westaustralien. Zum
Vergleich: Die zweitgrößte Stadt hat noch nicht einmal 70.000 Einwohner
(Bunbury) und noch eindrucksvoller ist, dass in ganz WA gerade mal 2,8
Millionen Menschen leben. Dennoch wirkt Perth alles andere als hektisch.
Darüber hinaus gilt sie als die abgelegenste Großstadt der Welt. Immerhin
sind es mehr als 2.000 Kilometer bis zur nächsten größeren Stadt: Adelaide! Perth befindet sich im Wandel von einer langweiligen Arbeiterstadt zur
hippen Metropole. Überall wird gebaut und modernisiert.
Unsere Unterkunft, das Shiralee Hostel, wird vorwiegend von jüngeren deutschen und
französischen „Work&Travellern“ bewohnt. Jedenfalls hören wir seit langem
heimisches Gebrabbel. Wir teilen das vier-Bett Zimmer mit Shane und
Caroline. Die beiden kommen aus Manchester und arbeiten derzeit auf einer
Baustelle. Tatsächlich ist dies eine der bevorzugten Beschäftigungsarten
hier im Hostel, weil diese Jobs vergleichsweise gut bezahlt werden. Der Vorteil für uns ist, dass es dementsprechend ruhig und keine Party-Unterkunft ist.
Das Hostel liegt recht zentral im Highgate District. Das angesagte
Northbridge liegt in unmittelbarer Reichweite und ist das Szeneviertel von
Perth. Hier gibt es unzählige kleine Bars, trendige Restaurants und
individuelle Geschäfte. Wir besorgen am Nachmittag noch Snacks für unseren
morgigen Ausflug nach Rottnest Island und buchen eine Fähre zu der kleinen
Insel.
Mit den Quokkas um die Wette radeln
Heute geht’s nach Rottnest Island. Was gibt es nicht alles für Stories zu
der kleinen Ratteninsel mit ihren kleinen und possierlichen Bewohnern: den
Quokkas!
Der Seefahrer Willem de Vlamingh aus den Hiederlanden entdeckte eine kleine Insel
1696 und entschied sich, hier lieber nicht an Land zu gehen. Aus der Ferne erkannte Willem, kleine Tiere die zahlreich durch die Gegend rennen. Fälschlicherweise dachte die Crew, dass es sich um Ratten handelt. Daher blieb er an Bord…nun, die Quokkas sind definitiv keine Aussie-Form von Ratten. Es sind
Kurzschwanzkängurus, die hier leben. Eine Namensänderung der Insel gibt es
dennoch nicht.
Zunächst fahren wir mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof nach Fremantle,
Endstation Victoria Station. Von dort sind es nur wenige Gehminuten zum
B-Shed. Hier fahren beide Fähranbieter (Sealink und Rottnest Express) ab.
Unser Ticket haben wir am Vorabend für hin- und Rückfahrt inkl. Mietfahrrad
für die Insel gebucht. Somit hatten wir keinen Stress was die Organisation
des Zweirades angeht. Leider war es am Morgen recht kühl, bewölkt und
windig. Dementsprechend waren wir uns wegen der Rückfahrt nicht ganz sicher.
Kleiner Tipp: Fragt beim Aussteigen einen der Mitarbeiter an der Gangway, ob
ihr das Rückfahrt-Ticket flexibel halten könnt. Dies war bei uns kein
Problem. Wir konnten früher oder später als die ursprünglich gebuchte Fähre
fahren!
Auf der Insel
Kurz nach Ankunft herrscht ein großes Durcheinander. Das vergeht aber recht
zügig. Wir machen uns mit dem Radl auf den Weg ab Fähranleger Richtung
Henrietta Rocks und der Little Salmon Bay, dem ersten Strand unserer
heutigen Beachhopping-Tour. Ruhe. Frische Luft. Ein leichter Wind.
Sauberstes Wasser. Felsige Buchten. Hin und wieder schreit eine Möwe und kreist über unseren Köpfen. Herrlich! Es
könnte wahrlich schlimmer sein.
Weiter geht’s zum Wadjemup Lighthouse. Tatsächlich liegt dieser Leuchtturm
recht mittig auf der Insel. Der zweite (Bathurst Lighthouse) befindet sich
Nord-Östlich am Pinky Beach. Wir fahren durch ein wirkliches Naturparadies.
Auf dem Weg zum Wadjemup Leuchtturm entdecken wir auch eine Kolonie der
putzigen Quokkas. Neugierig gucken sie uns mit ihrem freundlichen Gesicht
an. Normalerweise sind die Quokkas nachtaktiv. Da sie aber mit der Zeit
mitbekommen haben, dass die Touris sie ganz putzig finden und füttern,
erbetteln sie sich nun tagsüber ihr Essen, statt nachts nach Blättern und
Gras zu suchen. Danach hängen sie vollgefressen im Halbschatten ab, was
zugegebenermaßen, extrem niedlich aussieht.
Quokkas - Bitte nicht!
Trotz aller Niedlichkeit und vor allem ihrer Zutraulichkeit, sind
die Quokkas noch immer wilde Tiere. Daher sollten sie auch nicht von
Menschen gefüttert werden. Schon gar nicht mit Brot, Keksen oder sogar
Chips. Echt krass, was sich manche Touris herausnehmen, nur um ein
vermeintlich perfektes Selfie mit den Quokkas zu machen. Daher die Bitte:
Seid ein Vorbild und genießt die Momente oder versucht ohne Bestechung ein
Selfie zu machen.
Auch solltet ihr der Versuchung widerstehen die kleinen Tierchen zu
streicheln bzw. anzufassen. Quokkas sind geruchsempfindlich und durch das
Streicheln überträgt sich der Geruch von Menschen auf die Tiere. Das kann
dazu führen, dass die Quokkas wegen des fremden Geruchs aus ihrer Gruppe
ausgestoßen werden.
So! Genug der Miesmacherei und in die Pedale getreten. Es geht steil bergauf
zum Oliver Hill. Die höchste Erhebung mit wahnsinnig schöner Aussicht über
das Inselchen. Strategisch wurde Oliver Hill auch genutzt, so dass eine
große Kanone das Festland im zweiten Weltkrieg sichern sollte. Darüber
hinaus wurde ein Tunnelsystem geschaffen um dort Strom zu generieren.
Abgeschottet von der Außenwelt. Heute wird die Eisenbahn, die damals der Versorgung diente, zum Transport von Toursiten genutzt!
Bergab ist’s doch am besten. Wir radeln durch die Heidelandschaft, vorbei an
Salzseen. Am Catherine Bay Beach legen wir eine Pause zum schwimmen ein.
Irgendwie denke ich mir, dass es doch schön wäre, wenn die Quokkas auch hier
am Strand herumtollen. Und siehe da, fünf Minuten später hat sich ein
Kollege offensichtlich verirrt und gesellt sich zu uns. Herrlich. Hoffentlich wird das kleine
Kerlchen nicht ab sofort von Kumples gemieden, schließlich kann ich nichts dafür, dass der Quokka
quer über mich rüberlauft…
Nach 8 Stunden auf der Insel, verlassen wir Rotto (die Aussie Version, wie immer kurz) und fahren zurück nach
Perth. Der Besuch ist ein absolutes Muss, wenn du in Westaustralien bzw. in
Perth bist. Die Quokkas sind ein einmaliges Erlebnis und auch darüber hinaus
ist die Insel landschaftlich einfach wunderschön.
Tipps & Infos für Rotto
– Nimm auf jeden Fall ausreichend Proviant mit. Am Hafen gibt es
Restaurants und einen Supermarkt. Unterwegs wird es da schon schwieriger
Getränke oder Essen zu kaufen!
– Am besten nimmst Du eine wiederaufüllbare Trinkflasche mit, denn es
gibt diverse Wasserspender die auf der Insel verteilt sind.
– Unverzichtbar ist Sonnenschutz, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung!
– Badesachen nicht vergessen!
– fragt beim Aussteigen bei der crew, ob ihr mit der Rückfahrt flexibel sein könnt!
Perth - Kings Park und Sightseeingtour
Unser letzter Tag in Perth. Am Vormittag klären wir noch ein paar Dinge für
die Weitereise. Danach schlendern wir ohne Termine und feste Punkte durch
die Stadt. Den Anfang macht Kings Park! Das ist die grüne Lunge von Perth
und tatsächlich einer der größten innerstädtischen Parks der Welt.
Wie schon beschrieben ist Perth alles andere als eine hektische Stadt und neben
den klassischen Besuchsmagneten wie Bell Tower, Elizabeth Quay und dem State
Building suchen wir Ruhe und Entspannung im Kings Park. Der Park liegt auf
einem kleinen Hügel, von dem aus wir eine super Aussicht auf die Stadt und den
Swan River haben. Sehenswert sind außerdem das State War Memorial, sowie der
Botanische Garten. Toll wie der Tree top Walk sich am Ufer des Mount Eliza
mit vielen Aussichtsplattformen entlang schlängelt. Es gibt hier einfach
vieles zu entdecken, nicht nur ein klassischer Botanischer Garten, sondern
vielmehr eine Entdeckungsreise durch Australiens Naturlandschaften. Nur
komprimiert.
Wir schlendern weiter Richtung CBD und entdecken viele kleine Plätze und Läden die zum stöbern einladen. Abendessen gibt es heute auf dem
Street-Food-Festival. Spontan entscheiden wir uns ins Kino zu gehen und
danach unsere Rucksäcke aus dem Hostel zu holen.
Unser Flug geht bereits um vier Uhr morgens und da lohnt es sich nicht für
die kurze Zeit ins Bett zu kriechen. Mit dem letzten Bus geht’s zum Flughafen. Goodbye Perth!
Was sind Deine Tipps in Perth und Umgebung? Konntest Du ein Selfie mit
Quokkas ohne Anfüttern machen? Lass es uns wissen und schreib uns!
1 Kommentar zu „Perth – City of no worries und Rottnest Island“
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