Nach der langen Anreise per Schiff aus Yurimaguas freuen wir uns auf Iquitos! Die Stadt mitten im Amazonas. Im ersten Vergleich herscht hier auch ein anderes Flair als in den anderen Orten, die wir bisher in Peru erkundet haben! Wir freuen uns auf tolle Erlebnisse hier und am Amazonas – Auf geht’s!
Bienvenidos a Iquitos


Sightseeing in Iquitos

In Iquitos sind Eiffel und Fitzcarraldo allgegenwärtig
Ab den 1880er-Jahren machte der Kautschuk Iquitos reich, Gummibarone wie Carlos Fermín Fitzcarrald ließen sich pompöse Villen an die Uferpromenade bauen. Die Jugendstilfassaden sind heute zum Teil restauriert und dort befinden sich jetzt schöne kleine Cafés und Geschäfte, wie auch das Ethnografie-Museum.
An der Plaza de Armas steht noch die Casa de Fierro. Das Eisenhaus wurde von Gustave Eiffel entworfen und Stück für Stück in den Urwald Perus verschifft. 1890 war es dann komplett und es wurde eingeweiht. Das zweigeschossige, abgeflachte Bauwerk findet man an der südöstlichen Ecke des Hauptplatzes und es ist nur einen Häuserblock vom wuchtigen Amazonasfluss entfernt. Eiffels Eisenhaus ist komplett aus Metall gefertigt, ohne Zusatz von Holz oder Stein. Nur Eisen.
Nachdem der Kautschukreichtum vorbei war, entdeckte man Öl, die Holzindustrie florierte und nur der Tourismus ist die Konstante der Gegenwart. An der Promenade Malecón Maldonado setzen wir uns in das „Dawn On The Amazon Café„. Hier soll es das stabilste Internet in Iquitos geben. Gegen Verzehr auch frei nutzbar. Viel wichtiger ist für uns aber etwas Kühles zu trinken und die hauseigenen Smoothies können wir wirklich empfehlen!
Wie klein die Welt doch ist merken wir in diesem Moment mal wieder: Die drei Schweizer, die mit uns im Bus nach Huaraz gesessen haben, spazieren an unserem Tisch vorbei. Sie sind auf der Suche nach einem guten, verlässlichen Anbieter für eine Tour in den Urwald. Den drei Jungs kann geholfen werden. Durch Zufall haben wir Christoph Meyer kennengelernt, der seit 5 Jahren mit seiner peruanischen Frau in Iquitos lebt und Touren in den Dschungel anbietet. Da Christoph auch gebürtiger Schweizer ist, war für die drei klar mit ihm Kontakt aufzunehmen. Ob wir uns nochmal wieder treffen werden?
Belen-Markt

Vorsicht ist, wie auf allen Märkten, auch hier geboten. Die Gassen werden immer enger und voller, plötzlich merke ich (Helge) eine „dritte“ Hand in meiner Hosentasche, die allerdings nichts vorfinden wird, denn vorsorglich habe ich sämtliche Gegenstände in Rucksack oder Hüfttasche verstaut. Und ein ähnlicher Vorfall wie in Puno soll sich bitte nicht nochmal ereignen. Freundlich aber bestimmt ziehe ich die Hand aus meiner Tasche und schüttel nur meinen Kopf…
Floating Village
Vom eigentlich Belen-Markt ist es auch nicht mehr weit zum Floating Village. Die Häuser in dieser Gegend sind 2-stöckig. Das untere Stockwerk kann nur in der Trockenzeit genutzt werden, da es in der Regenzeit unter Wasser steht. Dieser Teil
der Stadt ist in einem stetigen Wandel. Während es in der Trockenzeit Straßen gibt, auf denen Tuktuks fahren, ist in der Regenzeit das Boot das einzige Transportmittel. Wir befinden uns aktuell in der Trockenzeit und können unter den Häuser hindurchgehen, auch hier befindet sich ein kleiner Markt. Die Anzahl an exotischen Haustieren nimmt zu.
Die schwimmenden Häuser haben eine einfache Konstruktion zum Schwimmen: Es handelt sich um Holzhütten unter die Baumstämme geschoben werden, damit sie schwimmen. Es leben tausende Menschen in diesen Häusern. Ein Lebensweise in Armut und zwischen Abfällen. Am Ufer stehen wir selbst auf Schichten aus Müll. Essensabfälle, Plastikmüll. Der Gestank ist unglaublich. Einige Männer bieten uns eine Bootsfahrt auf dem Fluss an. Einmal rauf und wieder runter. Wir lehnen dankend ab. Der Fluss spielt eine enorme Rolle im Leben der Menschen. Er wird zum Waschen und Duschen genutzt, ist Abfluss für Toilette und Müll sowie alltäglicher Lebensraum und Nahrungsquelle. Es ist unglaublich. Auf dem Rückweg vom Floating Village müssen wir allerdings wieder vorlieb mit einer negativen Begebenheit machen:


EXPO Amazonica 2019

„Leider“ ist heute ein sonniger Tag und auf dem Gelände herrscht so gut wie kein Lüftchen. Es ist stickig und die vielen Menschen sorgen nicht gerade für Abkühlung. Es macht Spaß über das Gelände zu gehen und teilweise die ein oder andere Unterhaltung zu führen. Interessant sind vor allem die verschiedenen Kaffeestände, die ihre Produkte anbieten. Zum Beispiel die Kooperation Aprysa, die in der Amazonas-Region Kaffeebohnen für Fairtrade-zertifizierten Kaffee in Bio-Qualität anbaut. Ziel ist die Stärkung der Kleinbauern in den Regionen Cajamarca,
Piura und Amazonas. Während Helge sich verschiedene Espressi zubereiten lässt, schlemmt sich Ilka durch verschiedene Kakao-Produkte, vor allem die Eisvariationen haben es ihr angetan. Interessant sind die Klima-smarten Varianten, die zum Beispiel von der Rainforest-Allianz kontrolliert und zertifiziert werden. Die verheerenden Feuer im Amazonasgebiet sind leider auch ein großes Thema. Aufklärung und Kooperationen zu Unternehmen, lokale und indigene Gemeinschaften oder NGOs sind der mühselige Schlüssel um auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten: den Amazonas zu schützen.

Zurück im Hostel…
…kochen wir am Abend und packen unsere sieben Sachen für die bevorstehende Tour mit Christoph. Zum Glück können wir unsere großen Rucksäcke im Hostel lassen, wir kommen ja eh wieder. Anschließend sitzen wir noch eine Zeit mit einigen anderen Gästen und Luis zusammen, der uns noch auf eine Ananas einlädt. Quasi als Wiedergutmachung für die Sonnenbrille. Super nett!
Im nächsten Beitrag werden wir über unsere Abenteuer im Dschungel berichten. So viel vorab: Es wird genial und tierreich werden.
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