Unsere Erwartungen
Vipassana Meditation
Vipassana Meditation kann auch insight Meditation genannt werden. Diese Methode entwickelt das Selbstverständnis durch bewusstes Training. Vipassana ist eine der ältesten Meditationstechniken Indiens und bedeutet so viel wie die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind. Vipassana ist ein Weg der Selbstveränderung durch Selbstbeobachtung. Der Fokus liegt auf der Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist. Das Erlernen der Technik ist komplex und bedarf einem gewissen Level Selbstbeherrschung. Charakteristisch sind drei Merkmale: anicca, dukkha und anatta. Die Unbeständigkeit (anicca), das Nicht-Genügen (dukkha) und das Nicht-Selbst (anatta).Es wäre unrealistisch, zu erwarten, dass sich bereits nach zehn Tagen alle Probleme lösen ließen. Man kann innerhalb dieser Zeitspanne jedoch die wesentlichen Grundlagen von Vipassana erlernen und ist so in der Lage, diese Technik auch im Alltag anzuwenden. Letzteres erhoffen wir uns jedenfalls.
Die Lehre der Vipassana Meditation basiert im Wat Ram Poeng auf den vier Säulen der Achtsamkeit:
- Achtsamkeit des Körpers (Kayanupassana)
- Achtsamkeit des Geistes (Cittanupassana)
- Achtsamkeit der Gefühle (Vedananupassana)
- Achtsamkeit der natürlichen Wahrheiten des Geistes, z.B. Hemmungen, Zweifel, etc.(Dhammanupassana)
Das Kloster Wat Ram Poeng (Tapotaram) liegt am westlichen Stadtrand von Chiang Mai umgeben von Bäumen und verfügt über das Northern Insight Meditation Center. Der Kurs beginnt an einem Sonntag, vorher mussten wir aber zu einem Erstgespräch erscheinen. Mit leicht mulmigen Gefühl radeln wir zum Kloster. Wir melden uns beim Foreign Meditation Office. Im Büro empfängt uns eine Nonne mit abrasierten Haaren und Ilka & Helge hatten gleich großen Respekt, da sie sehr streng wirkt. Aber das muss wohl so sein und eine gewisse Herzlichkeit kann man ihr definitiv nicht abstreiten. Wir erledigen den Papierkram in dem wir Kopien vom Reisepass als auch Passbilder übergeben. Des Weiteren müssen wir schriftlich bestätigen, dass wir die Vorschriften akzeptieren. Hierzu weiter unten mehr!
Die Regeln (ein Auszug)
- Für die Zeitdauer des Kurses nicht zu töten, nicht zu stehlen, sich jeglicher sexueller Aktivitäten oder Gedanken fernzuhalten und auf die Einnahme von Drogen oder Alkohol als auch auf Luxus (wie hohe und super bequeme Betten) zu verzichten und eben nicht zu sprechen! Das Einhalten dieser ethisch-moralischen Grundlagen hilft, den Geist zu beruhigen. (Allerdings lernen wir dies erst später)
- Während des Aufenthalts ist die Nutzung von Mobiltelefonen, Internet, Radio, Musik im Allgemeinen, wie auch Fotoapparaten untersagt. Sämtliche Geräte werden bei Ankunft abgegeben und eingeschlossen. Das Schreiben von Briefen und Tagebüchern, als auch das Lesen von Büchern sind verboten.
- Während des Aufenthalts im Kloster ist saubere, weiße Kleidung zu tragen. Diese kann man sich ausleihen.
- Die Zimmer sind sauber zu halten und zu reinigen.
- Die Schüler (also wir) haben jeden Tag zum Report beim Lehrer (Ajan) zu erscheinen und dort über das Erlebte beim Meditieren zu sprechen. Hier werden auch neue Aufgaben erteilt.
- Es ist nicht gestattet, die Lehre des Vipassana mit anderen Meditationsübungen zu vermischen.
- Zum Essen oder Trinken ist es üblich sich in Thailand zu setzen.
- Aufstehen ist um 4 Uhr morgens und zu Bett geht man um 22 Uhr.
- Es gibt zwei Mahlzeiten am Tag: Frühstück beginnt um 6:30. Die zweite und letzte Mahlzeit (Mittag) gibt es um 10:30 Uhr.
- Die Meditationstechniken fokussieren sich auf die sitzende und gehende Methode. Diese werden in dem Basiskurs den wir für 10 Tage besucht haben schrittweise erweitert. Eigentlich besteht der Basiskurs im Wat Ram Poeng aus 26 Tagen.
Der Tagesablauf
Orte zum Meditieren
Wie wird meditiert?
Die Zimmer – Frauen und Männer wohnen getrennt
Das frühe Aufstehen
Nur zwei Mahlzeiten am Tag
Das Schweigen
Das Meditieren
Buddha Tag
Wat Ram Poeng Buddha Day – Dec. 2018
Ihr Lieben
Wunderbar zu lesen, wir ihr “unsere” Zeit im Kloster erlebt habt. Eine Top-Zusammenfassung:-) Weiterhin alles Liebe und Gute auf eurer Reise.
Und wir sehen und sprechen! uns -irgendwann!
Big hug
Dagmar
Liebe Dagmar,
dankeschön! „Unsere“ gemeinsame Zeit dort war ja in vieler Hinsicht etwas Besonderes. Dann haben wir mit der Zusammenfassung deine Erfahrungen wohl auch ganz gut getroffen? Wir freuen uns schon, wenn wir darüber – und über vieles andere – irgendwann mal von Angesicht zu Angesicht gemeinsam sprechen können.
Viele Grüße und bis irgendwann!
Pingback: Fazit Thailand | wir woanders
Vielen Dank für diesen Artikel zu dem Meditieren mit Vipassana. Gut zu wissen, dass man die ganze Zeit über schweigt und dabei meditiert. Ich interessiere mich auch für so einen Schweigekurs für Anfänger und werde in meiner Nähe danach suchen.